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Samstag, 27. Oktober 2012

Wes Craven's New Nightmare










Wes Craven's New Nightmare, David Bergantino
(Tor Books, 1994)

 Für jene welche mit der Nightmare Serie eventuell nicht vertraut sind:
A Nightmare on Elm Street – Mörderische Träume, erzählt die Geschichte von Nancy Thompson und ihrer Freunde, die in ihren Träumen von einem durch Brandnarben entstellten Psychopathen verfolgt werden. An einer Hand trägt dieser einen mit rasiermesserartigen Klingen besetzten Handschuh mit dem er seine Opfer tötet, und wer im Trau, von ihm Getötet wird, stirbt auch im realen Leben. Es gelingt Nancy etwas aus ihrer Traumwelt in die Realität zu holen, den Fedora-Hut des Psychopathen. Damit gelingt es die Identität des Unbekannten zu Entschlüsseln: ein Kinderschänder namens Freddy Krueger, der aufgrund eines Verfahrensfehlers nicht verurteilt werden konnte, weshalb die Bewohner der Elm Street sich zusammenrotteten, in seinem Versteck aufspürten und ihn bei lebendigem Leib verbrannten. Doch nun ist er zurück um Rache zu üben an seinen Peinigern in dem er ihre Kinder Tötet. Da es Nancy gelang Freddy’s Hut in diese Welt zu holen, ist sie sich sicher das sie auch Krueger herüber holen kann, wodurch er wieder verwundbar würde... über sechs weitere Teile entspann sich die Geschichte von Krueger bis er letztlich zu einer mythischen Gestalt, zu einem Herrscher über das Traumreich, stilisiert wurde.

 Nun Teil sieben: Wes Craven’s New Nightmare; der Titel ist Spielerisch zu verstehen da er einerseits auf eine Neuerfindung der Figur des Krueger hinweisen soll, andererseits gibt er Hinweis auf ein zentrales Plotelement für das Craven auf seinen eigens geschaffenen Entstehungsmythos für den ersten Teil zurückgreift  (dieser, so hieß es, basiere auf einem Zeitungsbericht über einen Mann der vor Angst im Schlaf gestorben war) – Wir erfahren das der erste Nightmare in Wirklichkeit auf Alpträumen seines Schöpfers Fußte, und nun da diese Alpträume zurück sind arbeitet er an einem neuen Script. Im Film agieren Heather Langenkamp und Robert England, sowie weitere Beteiligte aus dem ersten Teil nicht als ihre Alter Egos, sonder als sie selbst. Und Wes versucht sie für ein neues Nightmare Projekt zu gewinnen, der siebte Teil ist also die Geschichte von der Entstehung des siebten Teils. Und Heather, bzw. Im Buch parallel der Autor, ringt bald im wahrsten sinn des Wortes mit einer Deadline. Denn Freddy Krueger ist real, nicht immanent als Krueger, sondern als eine Essenz des Bösen die nur durch das Erzählen von Schauergeschichten gebannt werden kann, aber der dadurch auch Gestalt verliehen wird – und dieses Böse hat gefallen daran gefunden Freddy zu sein. Doch um in unsere Welt zu wechseln muss es verhindern das Craven sein Script fertig stellen und Freddy damit erneut auf eine Geschichte bannen kann. Also dezimiert „Freddy“ systematisch jene die an dem Film mitarbeiten – und bietet damit viel Raum für Gastauftritte der an der Nightmare Serie beteiligten.
Im Roman zum Film wird dieses Spiel mit der Realität noch um eine weitere, Blair Witch artige, Facette erweitert in dem man Auszüge aus dem Journal des zunehmend von eigenen Alpträumen heimgesuchten Autors und „reale“ Zeitungsausschnitte beifügte.

Leider hört sich das Ganze unterhaltsamer an als es ist. Wie schon im Film funktioniert die Geschichte, und damit das Spiel mit den Realitätsebenen, nie reibungslos. Während Wes Craven und die New Line Crew vermutlich eine Menge Spaß mit ihrer Jubiläumshommage hatten (Nightmare feierte zu diesem Zeitpunkt sein Zehnjähriges), ist man als Leser zwar leidlich amüsiert über die Idee das alle die Personen im Roman reale Menschen sind die im Film sich selbst gespielt haben – quasi ein Hollywood vorgriff auf die unsagbaren Schrecken des Reality-TV – aber es hindert letztlich gerade diese Wissen einen auch daran sich der Geschichte ganz hinzugeben. Vom doch recht dilettantischen Schreibstil, der sich kaum über das Niveau von Fanfiktion zu erheben vermag, einmal ganz abgesehen.

Buch und Film lassen sich eigentlich nur hartgesottenen Fans empfehlen – einziges Plus: Es gab ein wiedersehen mit der wunderbaren Heather Langenkamp, sowie dem wohl plastischsten obszönen Anruf der Filmgeschichte.

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