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Montag, 31. Dezember 2012

Weil's so Tradition ist...

...der  Jahresüberblick:

Dies waren meine Bücher des Jahres (gelesen in '12)
E. Salzer; 1953
Doubleday; 2012
David Fickling; 2007














Weitere Highlights

Aufruhr der Gefühle - Die Kinowelt des Curtis Bernhardt, Helga Belach (C. J. Bucher; 1982)
Skeptiker des Lichts - Douglas Sirk und seine Filme, Elisabeth Läufer (Fischer verlag; 1987)
Für mich als zugegebenen Fan des Melodrams zwei wundervolle, informativ verfasste Filmbücher.

Außerdem habe ich in diesem Jahr für mich die mellow Mystery Reihe Cats in trouble (Obsidian; 2009), von Leann Sweeney entdeckt und mich der Romanzen A Lily among thorns (Dorchester; 2011), von Rose Lerner, sowie dem eBook Hired by the cowboy (Harlequin; 2006), von Donna Alward erfreut.

Roger Leloup's lang erwarteter 26ster Band der Yoko Tsuno Reihe erschien in diesem Jahr: Le maléfice de l'améthyste (im November in Frankreich bei Dupuis). Da weiss man doch gleich auf was sich im neuen Jahr schon freuen kann. :)


Die Enttäuschungen des Jahres waren
Helena oder Das Meer des Sommers, Julián Ayesta
Tara Road, von Maeve Binchy
Before I fall, von Lauren Oliver
sowie das eBook
Star Watchers, von Kelly Vang
An diese Bücher hatte ich einfach höhere, bzw. andere Erwartungen gestellt.


Um nicht an einem solch negativen Punkt zu enden möchte ich die Kurzgeschichte The Witch Sea, von Sarah Diemer noch Positiv hervorheben. Auch wenn mich das Ende nicht voll überzeugen konnte, hat Sarah doch einen sehr anmutigen Schreibstil der mich gerne über das melancholische, etwas zu offene Ende hinweg blicken lässt. Das es dazu ein freier download ist macht es unbedingt empfehlenswert.

Das selbe gilt für das überaus unterhaltsame eBook Musik, die uns bewegt von dotbooks.

Angenehm überrascht hat mich in diesem Jahr die Seasons of the moon eBook Reihe von SM Reine, eine für junger Lese (ab ca. 14 Jahren) konzipierte, klassische Werwolfgeschichte/Jugendromanze in vier Teilen, auch wenn der abschluß wenig zu überzeugen vermag - Esoterisches Friede, Freude, Eierkuchen - fand ich die eBooks doch sehr unterhaltsam.

* Einzelne Bücher können in mehreren Kategorien/Genres auftauchen *



Meine guter Vorsatz für das neue Jahr:
In folge des Kinofilms und aufgrund der vielen lobenden Erwähnungen des Buches habe ich mir endlich Cornelia Funke's Tintenherz zu gemüte geführt, und auch wenn ich den Kritikern zustimmen muss das ihr Schreibstil bisweilen sehr repetiv ist (man hätte das Buch sicher um hundert Seiten kürzen können ohne wirklich viel zu verlieren) hat es Spass gemacht zu lesen.
Deshalb lautet mein guter Vorsatz im neuen Jahr: Etwas mehr Deutsche Autoren lesen.

Freitag, 28. Dezember 2012

Seasons of the Moon














Seasons of the Moon, SM Reine
(Red Iris Books, 2011-2012)



 six moon summer
Rylie Gresham hat mit der Scheidung ihrer Eltern bereits genug Probleme, ein Sommer Camp ist das letzte das sie braucht, weshalb sie sich dort auch keine Freunde macht. Als sie jedoch nach einem Streit im Wald angegriffen wird, tun sich ganz neue Schwiriegkeiten auf: Plötzlich verspürt sie einen unerklärbaren  Heißhunger auf rohes Fleisch und ihre Wut ist kaum noch kontrollierbar.
Rylie wird klar das sie sich in ein Monster Verwandeln wird, sollte es ihr nicht vor Ende des Sommers gelingen Heilung zu finden.

 all hallows' moon,
Seit ihrer Verwandlung hält Rylie das Leben in der Stadt nicht mehr aus.
Um der räumlichen Enge und den Fragen ihrer Mutter aus dem Weg zu gehen, macht sie sich auf zu ihrer Tante. Doch auch hier bringt Rylie's wölfische Natur sie sogleich in schwierigkeiten und schon bald darauf tauchen Seth und seine Familie im Ort auf, angezogen von der Nachricht des Angriffs auf eine Kuhherde, auf der Jagd nach einem Werwolf. Als Seth an der Schule Riley wieder über den Weg läuft wird ihm sofort klar wen sie da jagen. Seth muss eine entscheidung fällen, hält er zu Riley, die ihn bei der Attacke auf das Sommer camp gerettet hat, oder hält er zu seiner Familie.
Während dessen kämpft Rylie hart darum den Wolf unter kontrolle zu halten und ein normales Leben zu führen. Doch Allerheiligen (all hallows) nähert sich, der Tag an dem der Wildheit des Werwolfs kein einhalt mehr zu bieten ist.

 long night moon
Etwas tötet unschuldige Menschen um Rylie Gresham's neue Heimat. Die Polizei glaubt an ein wildes Tier, doch Riley hat einen anderen Verdacht. Es gibt neue Schüler im Ort, und sie haben vieles mit Rylie gemein. Es scheint als sei sie nicht mehr der einzige Wolf im Territotium.
Nun ist es an Rylie und ihrem Jäger-Freund, Seth, dem Töten einen einhalt zu gebieten. Aber Leben zu retten ist nicht die Art eines Monsters, und territorial Kämpfe könnten schnell ihr eigenes kosten. 

 gray moon rising
Beinah ein Jahr ist vergangen seit Rylie auf Gray Mountein von einem Werwolf gebissen wurde. Jetzt ruft etwas sie und alle anderen Werwölfe zurück an diesen Ort. Doch sie sind nicht die einzigen die dem Ruf folgen, eine Gruppe gut ausgerüsteter Jäger ist ebenfalls dabei sich zu sammeln, mit dem Ziel vor Augen die Werwolfgefahr endgültig zu bannen. 
Seth, der kurz vor seinem Schulabschluß steht, erfährt durch seine Mutter von der finalen Jagd. Er stimmt zu daran Teil zu nehmen um seinen Rylie und seinen Bruder der zum Werwolf wurde zu retten. Doch Rylie will nicht gerettet werden, sie ist vielmehr entschlossen ihre Probleme mit einer Silberkugel zu lösen sollte Gray Mountain keine Antworten bieten.



















  When she lifted her hands, her fingernails had torn free of her skin and lay on top of the dirt like ten bloody seeds waiting to sprout. Claws emerged. The bones in her wrist rippled and rearranged.
  Please just make it stop— 
  Her kneecaps cracked.
  Thick clumps of blond hair puddle beneath her.
  Her ribs shifted. Blood sprayed across the ground, splattering in lines on the grass and misting the petals of the flowers.
  Rylie sobbed into her fists, but she couldn’t make fists anymore, she didn’t have fingers—and then she couldn’t cry because her lips were gone and her face was tearing—
 Stop, stop, oh God, just stop...

 Zugegeben S. M. Reine's Seasons of the Moon  bewegt sich bezüglich seiner Länge (und auch seines Inhalts) mit einer ca. Seitenzahl zwischen 140 und 160 eBook Seiten so ziemlich im viel geschmähten Trivialliteraturbereich. (Zum vergleich: Die Seitenzahl entspricht umgerechnet etwa einem Harlequin Romance Band bzw. dem Volumen eines Perry Rhodan Neo Romanhefts).

 Ausgerichtet ist die Serie auf eine junge Leserschaft im Teenageralter, geschätzte 14 und aufwärts. Da es eine Werwolfserie ist kommen natürlich Beschreibungen von Gewalt vor, und die Serie wird zunehmend düsterer im Ton, aber es wird eben nie so explizit wie man das von gängigeren (Adult-)Urban Fantasy Serien kennt - und es kommt praktisch kein Sex vor obwohl die sich entwickelnde Romanze zwischen Rylie und Seth eine tragende Rolle spielt. Allerdings ist die Romanze auch nicht das tragende Handlungsthema - es ist also kein twilight mit Werwölfen, ob schon die Autorin den, nach meinem dafür halten, Fehler macht und jedem Band einen twilight ähnlichen Teaser voranstellt der den Höhepunkt der Geschichte vorwegnimmt, damit die sonst sehr gut geschriebenen Ersten Kapitel deutlich schwächt und überhaupt dem Spannungsaufbau schadet.

 Schriftstellerisch macht Reine hier noch keinen sehr sicheren Eindruck, es gibt diverse Logikfehler und sie widerspricht sich gelegentlich (z.B. im Bezug darauf an was Rylie sich nach einer Verwandlung erinnern kann und an was nicht) und vor allem der für meinen Geschmack zu Esoterisch angehauchte Abschluss des Zyklus hat nicht so viel Sinn ergeben. Die Charaktere verhalten sich bisweilen auffallend inkonsistent, gerade zum Showdown hin werden die Handlungen von vor allem Seth's Mutter Eleanor, die den Hauptbösewicht gibt, schlicht unnachvollziehbar und dienen nur noch dem Erreichen des finalen Plotpunkts.

 All dem zum Trotz muss betont werden das Reine es schafft eine solide, weit gehend klassisch gehaltene Werwolfgeschichte für junge Leser zu erzählen die einen durchaus in ihren Bann zu ziehen vermag. Dabei liegt sie irgendwo im Spannungsfeld zwischen Ginger Snaps und Blood & Chocolate. Ungeachtet der vielen kleinen und auch der gelegentlichen großen Fehler macht die Serie Spaß zu lesen, glänzt in den plastischen Verwandlungsszenen sowie der Darstellung von Rylie's Konflikt mit ihrem inneren Wolf.

 Für ein selbstpubliziertes eBook ist Seasons of the Moon auffallend gut geschrieben und sauber formatiert, mit kaum mehr formalen Fehlern als man in regulären Titeln von namhaften Verlagen zu finden erwartet. Wie bei so vielen selbstpublizierten Titeln ist der Preis jedoch sehr hoch angesetzt, so das ich der Serie keine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen kann - Fans von Paranormalen Jugendromanzen und/oder Werwolfgeschichten sollten dem ganzen aber eine Chance geben (zumeist ist der eine oder andere Band der Serie kostenlos erhältlich bei Amazon, bzw. der erste Teil für günstige -.89€, und die Vorschau zeigt eigentlich schnell ob einem Reine's Schreibstil liegt oder nicht / zur Zeit als ich die Serie erstand gab es übrigens den gesammelten ersten Zyklus als Download für 2.68€, was für mich ein durchaus akzeptables Preis-/Leistungsverhältnis darstellt.)

Montag, 24. Dezember 2012

Frohe Weihnacht



Ich wünsche allen eine Frohe Weihnacht und viele kleine... Bücher unter dem Tannenbaum.
Susi und Strolch, immer noch eine meiner Liebsten Buchverfilmungen.

Dienstag, 18. Dezember 2012

Musik, die uns bewegt








Musik, die uns bewegt, diverse Autoren
(dotbooks, 2012)

 Verlagswerbung.

Musik, die uns bewegt ist ein bei dotbooks erschienenes Verlagsportrait der besonderen Art.
In 65 kurzen Aufsätzen stellen sich da Mitarbeiter, Autoren und Freunde des Verlags auf knapp 200 Seiten der Frage nach dem Lieblingstitel und beantworten diese auf einer bis mehreren Seiten mal Humorvoll, mal Nostalgisch, mal Besinnlich und irgendwie immer anrührend.
Auf weiteren knapp 600 Seiten gibt es im Anschluss daran Leseproben aus etwas über vierzig Büchern aus dem Verlagsprogramm.
Es ist also Verlagswerbung eben, aber mit so viel Elan, Humor, Gefühl und vor allem Offenheit präsentiert, das es sich wohltuend abhebt vom Werbeeinerlei - es ist ein freies (Link) Lesevergnügen das es tatsächlich wert ist sich die Zeit dafür zu nehmen, welche dann auch prompt wie im Fluge vergeht.
Und ist die Frage nach dem persönlichen Soundtrack des Lebens nicht sowieso eine der beliebtesten?

An dieser Stelle übrigens ein Dank an Deborah (Deborah's her name) auf deren blog ich von dem Buch erfahren habe: Link.

Man erwischt sich bei Lesen nicht selten dabei wie man selbst ins Schwärmen über die eigene Vergangenheit gerät und denkt über den eigenen Soundtrack des Lebens nach. Witzigerweise ist mir dabei erst so richtig klar geworden, dass die Hollywoodmomente meines Lebens alle ohne Score daherkamen - der Song kam immer erst danach dazu. Das, obwohl ich zu den meisten Stationen meines Lebens einen Song benennen kann (z.B. In the Army Now für meine Zeit beim Bund - "Ach je, Klischee!" höre ich sie nun rufen) und für eine jede in die ich in meinem Leben (un-)glücklich verliebt war einen Song habe (für meine erste, und eigentlich noch immer herzschmerz Liebe, wäre da zum Beispiel der Cook Da Books Song Your Eyes, zu nennen - "Ein Song aus einem Film über erste Liebe für die erste Liebe? Ja kann denn der Mann nur Klischee!?"). Zugegeben das ist nicht sonderlich originell, und wenn ich jetzt noch zu erwähnen wage das Country Roads (das John Denver Original bitte) mit zu meinen Lieblingssongs gehört... na, lassen wir das.


Aber traditionell lautet meine Antwort auf die Frage nach dem Lieblingssong immer:

The queen and the soldier

Das warum ist dabei eher unspektakulär.
Ich habe als junge zufällig auf der damaligen Musiksendung Formel Eins den Song Marlene on the Wall von Suzanne Vega gehört und spontan gemerkt, diese Platte muss ich haben, das ist meine Musik!
Damals wie heute löst Folk in mir das Gefühl aus endlich Angekommen zu sein, endlich ein Heim gefunden zu haben - ich höre noch immer gerne John Denver, oder Country allgemein, bin dem Blues ein wenig zugetan und habe diverse Jazzstandards unter meinen Lieblingstiteln, aber der Folk ist die Musik die mein Herz berührt, ihm gehört meine große, unsterbliche Liebe. Das dabei diese Musik-Liebe von einer Frau geweckt wurde die den selben Vornamen trägt wie meine erste Liebe, beweist vielleicht das da ein klein wenig Bestimmung im Spiel war.

Freitag, 14. Dezember 2012

The Night Circus









The Night Circus, by Erin Morgenstern
(Doubleday, 2011)

Ein wahrhaft magischer Liebesroman.

 Kurzinhalt:
Im Frühjahr des Jahres 1873 erfährt der Magier Prospero überraschend von seiner zu diesem Zeitpunkt bereits 5-jährigen Tochter, als eben jene vor seiner Tür erscheint mit der Nachricht das ihre Mutter sich das Leben genommen hat und er sich nun um sie Kümmern soll. Prospero merkt schon bald das seine Tochter seine ganz besondere Gabe geerbt hat, den der Magier beherrscht tatsächlich die Magischenkünste und gibt sich nur als Variete Illusionist aus. Kaum sich des Talents seiner Tochter bewusst geworden, lädt er seinen alten Rivalen ein um ihn zu einem Duell fordern - seine Tochter gegen einen Schüler des anderen, angeborene Gabe gegen erlerntes Wissen.
Dies Abkommen bildet, noch ungeahnt, den Beginn des Cirque des Rêves, des Nacht Zirkus, dessen Pforten sich erst bei Dämmerung öffnen. Und dieser Ort ist Jahre später der Schauplatz für das Magier Duell zwischen Prospero's inzwischen erwachsener Tochter, Celia, und dem Schüler seines Rivalen, Marco, doch das Duell der beiden nimmt eine unerwartete Wendung als sie sich in einander verlieben.


Es gibt Bücher die Sprechen einen Spontan an, The Night Circus ist eines davon.
Ich habe The Night Circus, beim stöbern im Buchladen in die Hand genommen, mit dem Wissen im Hinterkopf das es bei seinem Erscheinen von den Booksmugglers sehr gelobt wurde, und war von Anfang an
Fasziniert  davon. Man sagt ja dass sich Bücher ihre Leser aussuchen, und in diesem Fall scheint das wirklich zutreffend.

Bereits die Einleitung gemahnte mich an den Ray Bradbury Klassiker Something wicked this way comes, eines meiner erklärten Lieblingsbücher:
The circus arrives without warning.
  No Announcements precede it, no paper notices on downtown posts and billboards, no mentions or advertisements in local newspapers. It is simply there, when yesterday it was not.
Der Vergleich zu Bradbury liegt nahe, nicht nur ob des Handlungsortes, bei Bradbury ein düster magischer Jahrmarkt der Wünsche, hier ein magischer Zirkus der Träume, sondern auch auch weil hier wie dort das Altern ein wichtiger Themenpunkt ist. Und hätte diese verheißungsvolle Eröffnung nicht genügt, spätestens beim überfliegen dieser Passage war ich Rettungslos gefangen:
  "I forgive you for stealing my shawl."
  She smiles as he laughs.
  And then she vanishes. A simple trick of distracting his attention long enough to slip out through the hall, despite the lingering temptation to stay.
Morgenstern's Charaktere verstehen es in beneidenswerter weise miteinander zu Flirten, so wie die Autorin es versteht den Leser mit Worten zu umgarnen, so das man sich bei jedem aufschlagen des Buches erneut sofort darin verliert und diese magische Welt gar nicht mehr verlassen mag.

Überhaupt stehen Savoir-vivre und Romantik im Mittelpunkt des Romans, natürlich dicht gefolgt von Magie. Doch es ist gerade die Art in der hier Menschen miteinander umgehen, für einander Empfinden und Sorgen, worin der Roman wirklich auflebt.
Womit wir auch schon zu einem der Kritikpunkte kommen.
Auf dem Buchrücken heißt es: Behind the scenes, a fierce competition is underway-
Das ist, man muss es leider sagen, eine komplette Irreführung. Ja, es ist angelegt als ein Duell bis in den Tod, aber es kommt eben nie zu einem wirklichen Schlagabtausch, The Night Circus ist durch und durch eine Geschichte der leisen Töne. Dass sich da mancher Leser verschaukelt fühlte und dem Buch, wie ich finde zu Unrecht, eine schlechte Bewertung gab, kann man so durchaus verstehen.

Das überraschende an dem Buch war für mich eindeutig wie gut seine Erzählstruktur für mich funktioniert hat. Es ist wohl kein Geheimnis dass ich Erzählungen im Gegenwartsstil üblicherweise nicht besonders schätze, aber bei The Night Circus passt es wie das Tüpfelchen auf dem i, mehr noch, Morgenstern ist so dreist und fügt ihrer Geschichte einen in zweiter Person verfassten Rahmen hinzu der nahezu komplett funktioniert und überzeugt.
Das wäre dann auch mein zweiter Kritikpunkt:
Morgenstern erzählt eine wunderbar magische, romantische Geschichte und erlaubt sich dabei bis kurz vor Ende kaum eine Fehler, kaum ein Straucheln aber die letzten beiden Kapitel fühlen sich sonderbar aufgesetzt und unnötig an das man sich wundern muss. Im vorletzten Kapitel schließt sie die Haupthandlung mit einer Hollywoodartigen erklärenden Schlusshandlung ab, für all jene die das Buch hindurch eventuell geschlafen haben fasst Prospero's Rivale noch einmal zusammen um was in dem Duell ging und wie es einst seinen Anfang nahm, und ein Begleiter und Zögling Celia's erläutert uns hier noch einmal was aus ihr geworden ist. Als hätten wir das nicht alles ein paar Seiten zuvor erst selbst erlebt. Im letzten Kapitel dann schließt sich die Rahmenhandlung ab in einer Weise die, für mich, äußerst antiklimatisch wirkte - der Punkt den die Autorin da zu machen sucht ist unnötig da er sich aus der Handlung bereits ergab, und er raubt dem Buch vieles seiner so sorgfältig aufgebauten Atmosphäre.
Dieser Kritik nicht zum Trotz wage ich zu behaupten das sich darüber zu beklagen bei diesem Buch jammern auf hohem Niveau ist, um nicht zu sagen Haarspalterei.

The Night Circus ist durch und durch ein Buch für Freunde der Romantik und der schönen Sprache, wer jedoch einen aktionsgeladen Plot erwartet, oder hofft mehr zu finden als eine wahrhaft anrührende Liebesgeschichte - der wird sicherlich enttäuscht werden. Für mich ist es eines jener Bücher die man gar nicht mehr aus der Hand legen mag, auch wenn eine das Gewissen plagt weil man mit jedem umblättern die verbleibenden Seiten dahin schwinden sieht und weiß das er unweigerlich kommen muss, und schneller je länger man liest, der Moment da es gilt Abschied zu nehmen von all den Figuren die einem so eng an das Herz gewachsen sind.

Ich für meinen Teil kann mich deshalb ganz der Wertung der Booksmugglers anschließen:
Verdammt nahe an Perfektion!

Dienstag, 11. Dezember 2012

Der elektronische Trip in die Vergangenheit

Da ich ja nun, wie erwähnt, einem eBook Reader ein Heim gewähre, bin ich auch vermehrt in eBook Stores unterwegs. Dortens musste ich zu meiner Freude feststellen dass, nicht ganz unerwartet, der Heftromanmarkt immer mehr hier Einzug hält.


Natürlich habe ich mir heute den kostenlosen ersten Band von Wolfgang Holbein's Der Hexer heruntergeladen auf ebooks.de.

Dieser erste Band enthält das als prequel erschienene Taschenbuch "Auf der Spur des Hexers" welches die Vorgeschichte zur Heftromanserie enthält. Es erzählt von Roderick Andara, dem Vater des Serien-Helden Robert Craven.
Der Hexer war eine in Lovecraft's Mythos der Großen Alten angesiedelte Horrorserie welche ich in meiner Jugend mit Gusto verschlungen habe.




Eine weitere Serie deren Erscheinen im elektronischen Format mich sehr freut ist Die Seewölfe aus dem Pabel Verlag, auch wenn ich nur wenige der Heftromane gelesen habe, so habe doch gerne die Taschenbücher zur Serie gelesen - und begrüße Chance nun endlich mal den ersten Band dieser Seefahrerabenteuer zu lesen.





Auf Amazon vorbestellt habe ich die Zaubermond Veröffentlichungen von Dorian Hunter (Der Dämonenjäger) und Das Haus Zamis (Coco Zamis, ein Spin-off der Dämonenjäger Romane), welche für Januar als kostenlose eBooks angekündigt sind. Die Dorian Hunter Romane habe ich meiner Jugend bereits gelesen, doch die Coco Zamis Reihe ist seinerzeit an mir vorübergegangen.


Was auf meiner Wunschliste stünde:

eBook veröffentlichungen der frühen Kommissar X Romane, von Damona King und Der Reiterhof.

Was kann ich sagen? Ich bin eben mit der Heftromankultur großgeworden.

Sonntag, 9. Dezember 2012

Renegade - Tiefenrausch








 Renegade - Tiefenrausch, J. A. Souders
(ivi, 2012)

Eines der schönsten Covers des Jahres - doch leider keine Geschichte des Jahres.

 Kurzinhalt:
Seit ihrem dritten Lebensjahr wird die sechzehnjährige Evelyn Winters als "Tochter des Volkes" trainiert in der Unterwasser Welt Elysium. Auserwählt aus Hunderten von Kindern aufgrund ihrer idealen Gene. Alles in Evelyn's Leben ist perfekt; ihre Welt, ihr Volk, das Gesetz.

Als der Oberflächenbewohner Gavin Hunter unabsichtlich in Elysium eindringt, und sich seine Wege mit denen Evelyn's Kreuzen macht sie jedoch eine erschreckende Entdeckung:
Alles das sie zu Wissen glaubte ist eine Lüge.

Ihre Erinnerungen werden Manipuliert.
Ihr Geist und ihr Körper stehen nicht unter ihrer Kontrolle.
Und die Person die sie als Mutter kennt ist dafür verantwortlich.


 Renegade wartet mit einer interessanten Idee auf, einer Heldin die einer ständigen Gehirnwäsche ausgesetzt ist und deshalb keiner ihrer "Erinnerungen" trauen kann. Dieses Thema wird auf den ersten hundert Seiten auch konsequent durchgeführt, konsequent genug um mich anfänglich großzügig über Souder's Schreibstil hinweg sehen, bzw. lesen, zu lassen.

Doch als Evelyn sich gegen jede Logik und ohne klare Begründung schlagartig in Gavin verliebt bröckelt das Storygerüst nach und nach ab bis wir nur noch eine mäßig interessante Verfolgungsjagd geboten bekommen - unterbrochen von Kleinmädchen-Schwärmereien (die Autorin schafft es tatsächlich ein Kapitel mit einer Schwärmerei über Gavin's muskulösen Brustkorb zu Enden nur um das gleich darauf folgende mit einer gleichartigen Bemerkung zu Starten, wohl für den Fall das wir von einer Seite zur nächsten vergessen haben wie begehrenswert ihr Held ist). Gerade die Liebesgeschichte krankt jedoch stark an der zuvor aufgestellten Prämisse das in Elysium jeder Körperkontakt unter unvermählten verboten ist, Evelyn also von der Logik her nie die Chance hatte ein natürliches Verhältnis zu Berührungen zu Entwickeln - sich aber dem zum trotz in nur wenigen Tagen daran gewöhnt.

Renegade richtet sich eben klar an ein sehr junges Zielpublikum (es wird sehr vieles sehr nachdrücklich erklärt bis hin zu Erklärungen die in dem Zusatz "erklärte ich" enden) und wäre da nicht der horrende Gebrauch den die Autorin von Erste Person/Gegenwart macht, dann wäre immernoch ein ganz amüsanter, wenn auch selten logischer und für meinen Geschmack in seiner Erzählstruktur zu sehr an Computerspiele angelehnter, Roman geworden.

Das Renegade stark von Computerspielen beeinflusst, wenn nicht sogar inspiriert ist, zeigt sich darin dass unsere Helden nicht nur ein verborgenes Laboratorium inklusive praktischerweise gefülltem Waffenschrank finden, sodern darin auch noch auf ein Tagebuch stoßen das unseren Helden, und somit uns als Leser, bequem als das Erklärt was Evelyn (noch) nicht Erinnern kann.
Und die Autorin vergisst auch nicht das erforderliche "Zombie"-Level in ihre Geschichte einzubauen.


Unterm Strich präsentierte sich mir Renegade als eine auf Jugendromanze getrimmte Version von Logan's Run, denn hier wie da stolpert unser aus einem vermeintlichen Utopia fliehendes Paar von Kapitel zu Kapitel in zunehmend auswegslose Situationen, mit den dazu passenden zunehmend haarsträubenden Auswegen.
Nur, wo Logan's Run noch mit einer gehörigen Portion Ironie beim Weltenbau Punkten kann, Logan's Geschichte ist in einer überspitzt dargestellten Entwicklung der Jugendrevolution angesiedelt, eine Welt in der jeder über Dreißig zwangseuthanasiert wird, ist Elysium lediglich auf Gesellschaftsparanoia und krankhaftes Isolationsbedürfnis gegründet.
Persönlich würde ich geneigten Lesern eher dazu raten den erwähnten Logan's Run (erschienen bei Heyne als Flucht ins 23. Jahrhundert) zu Suchen oder, sowohl für ein überzeugenderes Unterwassersetting als auch eine glaubwürdigere Jugendromanze, zu Kat Fall's Dark Life Romanen zu greifen (Das Leuchten bzw. Die Finsternis, bei Ravensburger).


Was ich allerdings an der Deutsche Fassung wirklich witzig und gelungen fand ist das Wortspiel zwischen Evelyn's Namen, beziehungsweise ihrer bevorzugten Koseform, "Evie", und ihrer Vergangenheit.

Freitag, 7. Dezember 2012

tucking fypos



 Ein Rezensent in Phantastische Zeiten (Heft 6, 5/88; Seite 47) zeichnet uns ein etwas seltsam anmutendes Bild von den Vorgängen in James Herberts exzellentem Ratten-Zyklus. Aus aufgekratzten Bäumen fallende Gedärme? Etwa keltischer Baumgott Horror im von Ratten terrorisierten London?
Das Ganze entbehrt nicht einer gewissen Ironie, gemessen daran das nur wenige Seiten weiter man sich über die Flut von Druckfehlern in einem King Roman echauffiert.
 "Ich hoffe, Sie können Blut sehen. Oder zumindest darüber lesen. Denn in Herberts frühen Romanen spritzt das Blut, fallen Gedärme aus aufgekratzten Bäumen, und Augen und Finger werden dutzendweise aufgefressen, noch bevor die Toten auf dem Boden aufschlagen."

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Dienstag, 4. Dezember 2012

Cover Gallery: Arielle's sisters


















Arielles (erwachsene) Schwestern.
Zugegeben, Selkies sind keine Meerjungfrauen, aber das Cover gefällt mir. :)

Sonntag, 2. Dezember 2012

Mein eBook Reader

Seit etwa einem Monat bin ich in den Kreis der eBook Leser eingetreten.
Ich habe mir via ebook.de den Sony PRS-T2 zugelegt.

Ich muss sagen das mich die Schärfe der Darstellung angenehm überrascht hat, allerdings hat das Display doch einen gewissen Spiegelungseffekt der das Lesen bei Lampenschein etwas behindert.
Und leider zeigt das rote Gehäuse wirklich jeden Fingerabdruck.

Ansonsten ist das Lesen von eBooks doch etwas gewöhnungsbedürftig, es fehlen mir die liebgewonnen Rituale die das Lesen üblicherweise begleiten; als da wäre das Herausnehmen des Lesezeichens und, je nach Leseposition, am Buchende einstecken oder beiseite legen, bei einer Lesepause das Buch zuklappen und einfach mal das Cover auf sich wirken lassen, das mal eben vorblättern um zu sehen wie lange das aktuelle Kapitel noch geht (z.B. um festzustellen ob man es noch vor Pausenende fertig lesen kann).
Es fehlt mir die ganz eigene Art wie sich jedes Buch anfühlt und wie es riecht.

Und man kämpft mit ganz neuen Problemen, wie die Tatsache dass wenn man auf einer Seite einen Fingerabdruck hinterlässt, hat man auf allen Seiten einen Fingerabdruck! :D


Und trotzdem habe ich es irgendwie Liebgewonnen, dieses elektronische Buch:


















Die Hülle stammt von Caseable die gab es im Angebot um die Hälfte, für das freigestaltbare Cover war ich so frei mir ein Bild aus dem Netz zu klauen: Girl Reading.
Ich kann die Caseable Readerhülle übrigens nur empfehlen, sie ist solide verarbeiteten und bietet eine sehr angenehme Optik die dem Reader eine nette Notizbuch Erscheinung verleiht.

Nachtrag:
Ein Nachteil ist mir inzwischen doch unangenehm aufgefallen an der Caseable Hülle - sie erlaubt keinen schnellen Zugriff auf den Micro-SD Schacht, sprich man muss den Reader wieder Komplett heraus nehmen und dran zukommen (was aufgrund des festen Sitz des Readers nicht sehr praktikabel ist).