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Donnerstag, 13. Juni 2013

Beauty and the Bounty Hunter









Beauty and the Bounty Hunter, Lori Austin
(Signet, 2012)

Lori Austin (aka Lori Handeland) romantisiert sexualisierte Gewalt...


Kurzinhalt:
 Kopfgeldjägerin Cat O'Banyon ist Legende. Es heißt sie bekommt jeden den sie jagt.
Doch bevor sie die Männer dem Gesetz aushändigt lässt sie diese immer die selben Worte wiederholen: "Du oder Sie?"
Cat ist eine getriebene, verfolgt von den Dämonen der Vergangenheit. Genauer einem Dämon, dem Mann der ihrer Gatten ermordet hat - ein dessen Stimme sie als einziges kennt. Doch dieser ist nicht aufzufinden, zumindest bis Alexi Romanov wieder in ihr Leben tritt, der Mann der einst alles beibrachte. Alexi bringt ihr die Nachricht das ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt wurde und die Spur des Geldes führt nach Denver.


Im Grunde sollte dies eine positive Buch Besprechung werden.
Und bis hin zum letzten Kapitel war der Roman auch durchweg in Ordnung; etwas formelhaft, aber auf Spaghetti Western Art formelhaft - also eigentlich ganz mein Ding.
Auch die Romanze ist zu beginn gut entwickelt, Emotionen stehen im Vordergrund auch in den Sexszenen, und beide Charaktere haben hinreichend Grund sich mit ihren Gefühlen bedeckt zu halten, bis zum emotionalen Höhepunkt an dem Cat sich nicht länger etwas vormachen kann und sich zugestehen muss das mehr als nur animalische Lust sie an Alexi bindet.

Doch dann kommt das letzte Kapitel und Lori haut uns die Frauenfeindlichkeit nur so um die Ohren.
Wir erfahren das der Mann der Cat's Gatten getötet hat sie Vergewaltigte während dieser im Sterben lag, eine Offenbarung die im Roman so kommentiert wird:
 "Wait a second. You knew what that bastard had done to me, yet you made it a condition of helping me that I sleep with you?"
His hand dropped away. "Wasn't it better to face what you feared? Not doing so only makes that fear loom larger"
 ... (Passage shortened)
 "Besides," he continued, "I thought I could fix you." *
Lori (in Person Alexis) stellt die These in den Raum dass der Weg sexualisierte Gewalt zu überwinden darin besteht das Opfer einfach erneut zum Sex zu zwingen... und wem bei diesem Absatz noch nicht die Galle hochkommt, für den setzt Lori/der Held gleich noch eins nach:
 "You think I was wrong to require your body as payment for my help? You think I couldn't resist your allure?"
  "Well... yeah."
  "Durochka, when you arrived in Omaha you were a skinny, hollow-eyed wreck. I could have resisted you."
**
Dieser Austausch enthält in sich die Aussage das Alexis Tat dadurch weniger verwerflich wird dass Cat zu diesem Zeitpunkt nicht als sexuell Attraktiv zu betrachten war, sprich der menschliche Wert einer Frau wird in ein direktes Verhältnis zu ihrer (sexuellen) Attraktivität gesetzt.

Es war seit langem kein Buch mehr so nahe dran an der Zimmerwand zu enden. Selbst jetzt noch, nach dem ich den Schluss eine Nacht überschlafen konnte und mein Verdruss sich etwas setzen konnte, ärgert es mich immer noch um das gute Geld das ich für diesen Band ausgegeben habe - aber mehr noch erschreckt es mich wie freimütig Autoren/Autorinnen auch heutzutage noch, und gerade im Romance Bereich, sexualisierte Gewalt herunterspielen und den Strafbestand der Nötigung bagatellisieren.
Tatasächlich wird Alexi zu beginn des Buches noch mit den Worten "he would never force himself on a woman, he would only take what was freely given" *** Charakterisiert.
Lori und ich scheinen, wenn es um die Frage des Freien Willens geht, uns nicht auf der gleichen Buchseite wiederzufinden.

Freie übersetzung:
* "Warte eine Sekunde. Du wusstest was dieser Bastard mir angetan hat, doch machtest es zur bedingung das ich mit dir Schlafe damit du mir hilfst? Das ist... das ist..."
 Seine Hand fiel von ihr ab. "War es nicht besser sich dem zu stellen das du Fürchtetest? Es nicht zu tun lässt die Furcht nur stärker werden."
...
"Außerdem," fuhr er fort, "Ich dachte ich könnte dich wiederherstellen."

** "Du denkst es war falsch von mir, deinen Körper als Bezahlung für meine Hilfe zu fordern? Du denkst ich hätte deiner Verlockung nicht widerstehen können?"
"Nun... ja."
"Dummkopf, als du in Omaha ankamst warst du ein dünnes, hohläugiges wrack. Ich hätte dir widerstehen können."
 

*** "er würde sich niemals einer Frau aufzwingen, er nahm nur was freiwillig gegeben wurde"

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