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Donnerstag, 28. November 2013

The Hitchhiker's Guide to the Galaxy









The Hitchhiker's Guide to the Galaxy, Douglas Adams
(Reclam, 2013)


Dank Lovelybooks.de und dem Reclam Verlag hatte ich dieser Tage das Vergnügen den Anhalter im Originaltext zu Lesen.

 Zu Douglas Adams zum Kultbuch avancierten Roman braucht man glaube ich nicht wirklich viele Worte verlieren, die Geschichte um Arthur Dent, dessen Freund Ford Prefect und der Crew der Heart of Gold dürfte den meisten zumindest Anekdotenhaft bekannt sein, hat doch der Anhalter schon lange seinen Weg in die gängige Pop-Kultur gefunden, drum nur soviel:

 Durch ein kosmischen Zufall fällt der Tag an dem Arthur Dents Haus einer Umgehungstrasse weichen soll, auf den selben Tag an dem die Erde einer Hyperraumumgehung weichen soll. Nur dank der Hilfe seines Freundes Ford Prefect, der sich als Außerirdischer von der Beteigeuze zu erkennen gibt, gelingt es Arthur als einzigem Erdling die Erde kurz vor ihrer Vernichtung zu verlassen, in dem sie sich als Anhalter von einem Raumschiff mitnehmen lassen. Nach einer unerfreulichen Begegnung mit dem Anführer der vogonischen Abreißflotte treffen die beiden auf die Crew der Herz aus Gold, dem gesuchten Präsidenten der Galaxis Zaphod Beeblebrox, dessen Begleiterin Trillian, und dem ewig depressiven Roboter Marvin.
Zusammen brechen sie auf zu einer Reise durch die Galaxis an deren Ende die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens, des Universums, und Allem steht ... nur, wie genau lautet verdammt noch mal die Frage?


 Wem die Erzählweise als lose aufgereihte, nur durch einen dünnen Handlungsfaden verbundene Sammlung an Sketchen erscheint, oder wer sich beim lesen an das Werk der Monty Pythons erinnert fühlt (Vroomfondels Ausruf: "What we demand is a total absence of solid facts. I demand that I my or may not be Vroomfondel!" erinnert sicherlich nicht von ungefähr an ähnlich sinnvolle Forderungen die in Monty Pythons "The Life of Brian" verlautbart werden), der mag dies zum einen der Abkunft dieses Romans von einer Radioshow zuschreiben und zum anderen der Tatsache das Adams und die Pythons durchaus schon zusammen gearbeitet haben.

 Zu der Originaltextfassung, wie sie uns der Reclamverlag vorlegt gilt es zu sagen das diese natürlich der zu selten adäquaten deutschen Übersetzung überlegen ist, aber auch durch die Anreicherung vom Verlag mit Vokabelhilfen für fortgeschrittene Englischeinsteiger sowie informativen Randnotizen zu Adams' Wortschöpfungen und Namensgebungen zusätzlich noch gewinnt.
Das ganze wird unterstützt durch eine hilfreichen Anhang der einzelne Aspekte des Romans herausgreift und noch einmal näher beleuchtet, sowie ein Nachwort das mögliche Zusammenhänge bezüglich Entstehung und Hintergrund des Anhalters aufzuzeigen sucht.

And all dared to brave unknown terrors, to do mighty deeds, to boldly split infinitives that no man had split before - and thus was the Empire forged.
(S.174-175)
...
Fußnote (S.175, unten)
1 f. to split infinitives: to und Grundform des Verbs im Satz trennen, z.B.: to boldly split infinitives statt to split infinitives boldly. (Split infinitives waren lange als schlechter Stil verpönt.)
...
Anmerkungen (s.297)
175,1f ... to boldly split infinitives ...: Anspielung auf die Worte im Vorspann der US-TV-Serie Star Trek (ausgestrahlt 1966-69): "Space - the final frontier. These are the Voyages of the star ship Enterprise, ist continuing mission to explore strange new worlds, to seek out new life and new civilizations, to boldly go where no man has gone before."*

(Anmerkung gekürzt wiedergegeben gegen Originaleintrag)
Natürlich bleibt es bei einer solchen Textmenge nicht aus dass man die eine oder andere Vokabel mehr im Anhang wünscht, oder aber für unnötig erklärt hält, doch im großen und ganzen denke ich hält das Buch da eine ausgewogene Mischung parat die es zu einer klaren Empfehlung für den Unterricht macht, aber auch für den interessierten Leser der vielleicht noch nicht so vertraut ist mit Adams' Werk.



 Zur deutschen Übersetzung muss ich leider Feststellen das diese über weite Teile enttäuscht wenn man sie dem Original gegenüber stellt, weil manchmal Inakkurat, manchmal zu aufdringlich.

 Zwar bemüht sich der Übersetzer zumeist dicht dran zubleiben, aber der Text weist eben doch immer wieder eigene, mal mehr mal weniger aufdringliche Einbringungen auf, so wird das obige Beispiel in der Übersetzung zu einem komplett eigenen Witz verarbeitet:
Und alle wagten es noch, unbekannten Schrecken trotzig die Stirn zu bieten, große Taten zu vollbringen und Subjekt und Objekt durch lange und komplizierte Satzkonstruktionen soweit voneinander zu trennen, wie das noch niemand zuvor getan hatte - und so wuchs das Imperium zu seiner Größe heran.

Far out in the uncharted backwaters of the unfashionable end of the Western Spiral arm of the Galaxy lies a small unregarded yellow sun. / Weit draußen in den unerforschten Einöden eines total aus der Mode gekommenen Ausläufers des westlichen Spiralarms der Galaxis leuchtet unbeachtet eine kleine gelbe Sonne.

Slartibartfast's study was a total mess, like the results of an explosion in a public library. The old man frowned as they stepped in. / In Slartibartfaß' Atelier sah es aus wie Kraut und Rüben, so als wäre eine öffentliche Bibliothek in die Luft geflogen. Der alte Mann warf einen finsteren Blick auf das Tohuwabohu, als sie in das Zimmer traten.

Richtig schlimm wird es aber wenn zum z.B. die Vogonen statt im Öffentlichen Dienst zu stehen zum Geheimdienst verordert werden, was der Sache völlig den Witz raubt**:
Within a few short Vog years every last Vogon had migrated to the Megabrantis cluster, the political hub of the Galaxy and now formed the immensely powerful backbone of the Galactic Civil Service. / Innerhalb weniger kurzer Vogjahre war auch der letzte Vogone zum Sternhaufen Megabrantis ausgewandert, dem politischen Zentrum der Galaxis, wo sie nun das ungeheuer einflußreiche Rückgrat des Geheimdienstes der Galaxis bildeten.

* Lassen sie mich dies noch um die persönliche Anmerkung ergänzen, dass es mir scheint als haben sich die Trek Autoren später hierfür revanchiert in dem sie das Motto der Vogonen Wache welche unsere Helden aus einer Luftschleuse befördern soll, "Resistance is useless!"  (Kapitel 7, s.118), entlehnt haben für die Rasse der Borg: "Resistance is futile." (Widerstand ist zwecklos.)

** Der Witz an den bösartigen Vogonen ist hier gerade das sie einfach nur eine galaktische Abreißtruppe darstellen die für eine Bürokratie arbeiten die sich, ganz aus dem Leben gegriffen, um nichts außer ihren Verordnungen schert.

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