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Montag, 28. April 2014

Die Fragen des Lebens...

 Frei nach dem Motto "Nicht um der Welt zu enfliehen Lesen wir, sondern um sie verstehen zu Lernen" grüble ich dieser Tage über ein in schöner Regelmäßigkeit auftretendes (literarisches) Phänomen, letztens z.B. in Kerstin Giers Smaragdgrün:

 "Es könnte jemand hinter dem Vorhang stehen und uns belau...", sagte Gideon noch, da hatte ich bereits meine Lippen auf seine gepresst. Und wo ich schon mal dabei war, presste ich auch den Rest von meinem Körper in allerbester Lavinia-Manier gegen seinen.
 Für ein paar Sekunden fürchtete ich, Gideon würde mich von sich stoßen, aber dann stöhnte er leise auf, legte seine Arme um meine Taille und zog mich noch enger an sich.

 Frage: Warum Stöhnen Jungs/Männer in Romanen an diesen Stellen immer?
            Und warum stelle ich mir solche Fragen immer bei Romanen die nach Edelsteinfarben benannt sind?

Freitag, 25. April 2014

Fairy Tale Fortnight Challenge Cover

Auf The Book Rat läuft wieder die jährliche Fairy Tale Fortnight.




Da ich dieses Bild aus meinen DAZ3D Anfangstagen noch herum liegen hatte, dachte ich mir warum nicht auch mal außerhalb von NaNo ein bisschen Zeit totschlagen mit Covergestaltung. So kam es dann das ich mein NaNo-Writer Alias Cat Peoples damit beauftragte einen fiktiven Roman zum Bild zu entwerfen.
Heraus kam eine nicht ganz werkgetreue modernisierte Fassung von Rotkäppchen für (gewalttätige) Jugendliche:



Ein weiterer Beitrag, Der Froschkönig:



Resources:
Prinzessin - samantha_12 by Cathleen Tarawhiti
Froschkönig - frog_stock_197 by hatestock
Halle und Treppe - USNA_Memorial_Hall_Interior by FantasyStock
Tanzsaal - Ball_Room by racehorse87 stock
Vorhang - Curtain___01 by LunaNYXstock
Rose - Stock_Photography_Cut_Out_Rose by zommy & Rose_Stock by BreAnn

Montag, 21. April 2014

By its cover









By its cover, Donna Leon
(William Heinemann, 2014)

Donna Leon, zum zweiten.

Kurzinhalt:
 Commissario Brunetti wird in die Bibliotheca Merula gerufen, dort hatte ein Joseph Nickerson unter dem Vorwand er sei Assistenz Professor an der University of Kansas Recherche in alten Büchern betrieben, um, wie sich herausstellte einzelne mit Illustrationen versehene Seiten heraus zu trennen. Der angerichtete Schaden lässt sich noch überschauen und schnell stell sich zudem heraus das auch ganze Bände aus der Bibliothek entwendet wurden. Schon bald bestätigt sich Brunettis Verdacht das der Name Nickerson nur ein Alias ist für einen Spezialisten, vermutlich angeheuerten von einem unbekannten Auftrageber aus höchsten Kreisen.
 Nickerson kann jedoch nicht alleine gearbeitet haben, es steht für Brunetti außer Frage das er Hilfe aus der Bibliothek erhalten haben muss. Doch die Suche nachdem Helfer der sie auf die Spur des Mannes welcher sich Nickerson nannte hätte führen können erfährt eine jähe Wendung als eine Leiche auftaucht welche Brunetti nötigt in ganz neue Richtung zu ermitteln.


 In weiten Teilen gilt für By its cover das selbe das ich schon zu Suffer the little children gesagt habe. Nur das By its cover diesmal ein Gewinn aus einer First Reads Verlosung auf GoodReads war.

 Wie schon bei dem oben erwähnten Children ist auch hier die Gangart sehr ruhig, es gibt wieder zahlreiche Seitenhiebe auf die allgemeine Bestechlichkeit der Behörden, so wie auf das Selbstverständnis des Adels, man sei besser als der gewöhnliche Pöbel.
 Tatsächlich nimmt sich Donna Leon nach Einführung des Tatbestands das erste drittel des Romans über Zeit dafür auf Venedigs Gesellschaft und Brunettis Ehe und Familienverhältnisse einzugehen. Es zeugt von ihrem Talent als Autorin das man trotzdem gebannt allem Folgt, und noch bevor eine allzu große Länge in der Handlung entstehen könnte wendet sie sich wieder den eigentlichen Ermittlungen zu.
Ermittlungen in deren Mittelpunkt natürlich die Bücher und das Verhältnis der Leser zu ihren Lieblingen steht,
 As she leaned forward to pick up another volume, Brunetti saw someting drop on to the red leather binding, immediately turning it from rose to burgundy. She used the edge of her hand to blot at it. 'What fools we are,' she said to herself.

 Aber es geht auch um einen Sammlermarkt dem das Objekt seiner Sammelleidenschaft gleichgültig ist. Am Ende steht eben nicht die Frage nach Werten, sondern nach dem Geld. Charmant flicht Donna Leon dabei Betrachtungen über das Lesen, über das sich Verlieren in literarischen Welten ein, sowie über den Wert des Lesens.
Hier besticht wieder einmal mehr Brunettis Frau, von der er weiß dass
 Paola would fail to notice Armageddon itself, where it to occur when she was reading - and for the seven hundred and twelfth time - the passage in The Portrait of a Lady where Isabel Archer realizes Madam Merle's betrayal.

 Das zweite drittel des Romans wird so weitgehend auf Brunettis Versuch verwendet Verständnis zu finden, dafür warum die Leiterin der Bibliothek das Schicksal der einzelnen Werke beweint, was sie damit meint wenn sie von einem unwiederbringlichen Verlust, nicht an Wert sondern an Werten, spricht. Dieses nachspüren der Frage, was macht den Wert eines Buches, jenseits seines reinen Texts, erzeugt natürlich gerade in Zeiten in denen der Buchmarkt einem solchen Wandel unterworfen ist ein interessantes, sich schon geradezu wie der Kommentar der Autorin zur Streitfrage eBook lesendes Meta. Ein sehr viel leichter zu goutierender Kommentar als man in Suffer the little children finden kann, mit seiner, aufgrund einer zu blauäugigen Vereinfachung, sehr problematischen Stellung zum Thema Babyhandel und illegale Adoption.

 Anders als bei Children empfand ich in By its cover die gemächliche Art, die den Fall immer mal wieder hinten anstehen lässt um uns Venedig zu zeigen oder einen Blick auf Brunettis wohltuend geordnetes Familienleben werfen zu lassen, sowie Donna Leons Darstellung einer weniger geordneten aber im Kern doch heilen Welt, für diese Geschichte sehr viel passender. Und genauso kommt dann auch im letzten drittel die Auflösung daher, mit sachter Tragik.

 Kritisieren muss ich als Gelegenheitsleser diesmal nur das Donna Leon, trotz langer Passagen die sich oberflächlich betrachtet erst einmal nur um Brunettis Privatleben zu drehen scheinen, sich sehr bedeckt gibt was ihren Helden angeht und einen weitgehend im Dunkeln tappen lässt was dessen Alter angeht, oder das seiner noch immer Zuhause wohnhaften Kinder. Dadurch macht sie es einem gelegentlich schwer sich in einzelne Szenen richtig einzufühlen.
Doch dann wiederum, es ist Brunettis 23. Fall und die Stammleser würden jene Details die mir fehlten sicherlich als überflüssig empfinden - obwohl, es klang in der LovelyBooks Leserunde an der ich Teil nahm von anderer Seite auch sachte Kritik daran an, das Donna Leon sich diesmal weniger über Speisen ausließ, ein Umstand den ich wiederum beim Lesen sehr begrüßte.

Samstag, 19. April 2014

Blau ist eine warme Farbe








Blau ist eine warme Farbe, Julie Maroh
(Splitter, 2013)


  Blau ist eine warme Farbe erzählt die Liebesgeschichte von Clementine und Emma.
Clementine, fünfzehn, begegnet Emma auf der Strasse, im vorübergehen, und ist sofort fasziniert von dem Mädchen mit dem blauen Haar. Diese Farbe wird zur Schlüsselfarbe der Geschichte, alles sonst erscheint in farblosen, ausgewaschenen Tönen, alles das nicht Blau ist, das Clementine nicht an Emma erinnert, ihr Herz nicht zum Pochen bringt.
Julie Maroh macht jedoch kein Geheimnis daraus dass dieser Liebe kein Glückliches Ende beschert ist, tatsächlich beginnt die Erzählung mit Emma, im Bus, einen Brief der verstorbenen Clementine lesend, auf dem Weg zu deren Elternhaus.
Für zarte Gemüter gilt es also sich schon einmal mit Taschentüchern zu wappnen bevor man den Comic aufschlägt.

 Zudem ist Blau ein erwachsener Comic, Maroh ist sehr freizügig in ihren sexuellen Darstellung, die zwar nicht überhand nehmen aber eben doch Gewicht haben in der Erzählung. Damit steht der Comic Blau irgendwo im Spannungsfeld zwischen der sensuellen Darstellung lesbischer Liebe in Donna Deitchs Film Desert Hearts, und der Tragik im Film Kaffee, Milch und Zucker.




 Graphisch bewegt sich Julie Maroh in einem soliden Mittelfeld, ihre Zeichnungen sind perspektivisch realistisch und geben die Szenerie ausreichend detailliert wieder. Stilistisch scheint sie dabei mehr vom Animationsfilm geprägt, was ihrer Erzählung eine angenehm klare, den Blick leitende Struktur verleiht, aber leider dann die wenigen comic-strip artigen Momente unfreiwillig komisch, und deplaziert wirken lässt.




 Inhaltlich zeigt sich der Comic genauso wenig aufregend wie Julie Marohs Zeichenstil, aber gerade das ist es was Blau so aufregend macht. Maroh erzählt ganz nüchtern vom Alltag und den ganz allgemeinen Problemen, von der Schwierigkeit sich zu finden, und sich danach auch so zu akzeptieren, vom Schulalltag, vom Alltag mit den Freunden, von der Normalität der Homosexualität.
Eine unaufgeregt erzählte Geschichte die ohne aufgesetzte Moral daher kommt; Maroh ist nicht ausgezogen uns zu lehren, und schafft es genau dadurch.

 Persönlich steht für mich Blau ist eine warme Farbe nicht ganz auf einer Schwelle mit dem oben genannten sehr sinnlich romantischen Desert Hearts* oder aber Nancy Gardens Jugendbuch-Klassiker Annie on my mind, ist aber trotz vieler aus anderen Geschichten im Genre so oder so ähnlich bekannten Versatzstücken unbedingt Lesenswert.


*Eine Adaptation des Klassikers Desert of the Heart, von Jane Rule, welches mich als Roman nicht begeistern konnte.

Sonntag, 6. April 2014

Auf die Hörner genommen








Auf die Hörner genommen, Cat Crimson & Alana Troy
(spicy fantasies, 2013)

Jurassic Lust, Episode 1

Kurzinhalt:
 Die im 23. Jahrhundert lebende Paläontologin Miranda Cassidy arbeitet an der Universität von Hiberia, in der Hauptstadt Antarcticas.
 Bei einer Fakultätsparty hofft sie dem unverschämt gutgebauten Chronologen Professor Bradley Donaldson, dem Erfinder der Chrono-Schleuder, näher zu kommen. Doch statt dessen wird sie von ihrem Kollegen Dr. Hubert MacEvoy mit Drogen betäubt, und mittels Chrono-Schleuder in die Vergangenheit befördert. 

 150 Millionen Jahre trennen sie nun von Professor Donaldson, oder auch überhaupt einem Mann, und ihren unerfüllten Begierden. Auf Hilfe aus der Zukunft zu Hoffen scheint aussichtslos, und so muss Dr. Cassidy auf sich allein gestellt um ihr Überleben kämpfen. Doch für andere körperliche Sorgen hält ihre unwirtliche neue Umgebung überraschende Lösungen parat, als die Paläontologin den lebenden Objekten ihrer Forschung sehr viel näher kommt als sie zuvor je hätte hoffen können...

 
 Beim betrachten des Covers fällt einem sofort der im Typischen "Jurassic Park" (Film) Stil gehaltene Serien Titel Jurassic Lust ins Auge. Darunter Autoren Namen und Episoden Titel, erinnern in Format und Gestaltung an die Siebziger Jahre.
 Auf dem Cover räkelt sich eine dunkelhaarige Schönheit lasziv im Wasser, beäugt von einem weniger lasziv dreinblickenden Triceratops. Der Dino sieht nach Poser-Objekt, auf jeden Fall aber 3D-Computermodell aus. Passt größenperspektivisch nicht so Hundertprozentig, und würde auch keine Photoshoppingpreise gewinnen, aber die Gestaltung liegt in einem guten Mittelfeld und gibt dem geneigten Leser einen Vorgeschmack auf den zu erwartenden Inhalt.
 Cat Crimson & Alana Troy haben sich nach eigener Aussage dem Pulp-Genre verschrieben, und dies geben Cover und Titelgestaltung so auch wieder.

 Zum Episoden Titel Auf die Hörner genommen lässt sich sagen, das der Titel mich nicht ganz so anspricht wie ein sich angenehmer von der Zunge rollendes Romanced by the Raptors, jedoch ein Sex with Rex*  an Subtilität noch um längen schlägt. Wie die Covergestaltung gibt auch der Titel einen Vorgeschmack auf den Inhalt, ist eindeutig zweideutig genug um die richtigen Leser anzusprechen, bleibt dabei aber neutral genug das man damit auch eine Geschichte um das Bullenreiten** betiteln könnte.

 Inhaltlich setzt sich der positive Ersteindruck fort, auch hier bewegen sich die Autorinnen in einem ansprechenden Mittelfeld, heben sich angenehm von dem was einem sonst eher im Genre begegnet ab.
 Etwas über die erste Hälfte des knapp 50 Seitigen Werkes wird dabei darauf verwandt Charaktere und Setting einzuführen, bevor es dann an die nicht zu explizit gehaltenen Sexszenen geht.
 Sprachlich kommt mir ganz persönlich trotzdem auch Auf die Hörner genommen gelegentlich etwas zu vulgär, etwas zu direkt daher, beziehungsweise hätte ich mir etwas mehr sprachliche Feinheit gewünscht.
 Aber, das ganze ist eine erotische Fantasie und bei solchen ist von den üblichen Verdächtigen sicherlich mehr Fleisch und weniger sprachliche Finesse gefragt, weshalb hier meine persönliche Prädisposition nicht Kritik am Werk sein soll.
 Tatsächlich liest sich das ganze überraschend amüsant. Ihm wohnt aller Direktheit zum Trotz eine gewisse, nun, auch wenn das im Zusammenhang etwas widersprüchlich klingen mag, Unschuld inne die sich in einem spielerischen Umgang nicht nur mit den Charakteren sondern auch eben dem Sex niederschlägt.
Das macht Auf die Hörner genommen zu einer entspannenden Lektüre fern jeder Damsel in Disstress Formel, welcher sich ohne unangenehmen Nachgeschmack hingeben lässt.

 Allerdings wird es jetzt etwas dauern bis ich Dr. Ellie Sattlers Führsorge, mit der sie sich einem erkrankten Triceratops widmet, wieder mit den selben Augen sehen werde... denn Jurassic Lust Heldin Dr. Miranda Cassidy würde da wohl einem ganz anderen, ermm, Begehren folgen.


Meinen Dank an: LovelyBooks für die Leserunde, und an Cat Crimson & Alana Troy, für das eBook.



*   Reale Titel.
** No pun intended.

Freitag, 4. April 2014

tucking fypos



 Weil sich der Übersetzer von Elizabeth Nobles So wie es einmal war (Weltbild, S.132) augenscheinlich nicht zwischen zwei Satzalternativen (ihr/das) entscheiden konnte, endete er mit der Verwendung von beiden zugleich. Was ironischerweise dazu führte dass eine vollkommen unverfängliche Entkleidungsszene etwas sehr anzügliches bekam:

 Amelia drehte den Wasserhahn auf, hielt eine Hand unter den Strahl, bis die Temperatur stimmte, zog ihr das T-Shirt und die Trainingshose aus und hängte beides auf Bügel.