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Samstag, 12. Juli 2014

Horror Factory

  Pakt mit dem Tod (HF 1) - Wolfgang Hohlbein

Er hat nichts getan. Außer vielleicht, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Seine Peiniger prügeln ihn halbtot, und in den Augen seiner Gegner
erblickt Herman zum ersten Mal das Böse. Das absolut Böse! Um zu überleben, geht Herman einen Pakt mit dem Tod ein, und ab sofort sind die friedlichen Tage im beschaulichen Milton, Massachusetts, vorbei.




 Die Herrin der Schmerzen (HF 7) - Michael Marcus Thurner

Zwischen Evelyn und Marco ist keine Liebe verloren. In ihren Kindertagen an der schule, war die sonderbare Evelyn das ausgewählte Opfer ihrer Mitschüler, auch Marcos. Doch als sie sich an diesem Abend auf einem Klassentreffen wieder begegnen ist etwas anders. Marco verachtet Evelyn immer noch, hält sie für eine verwöhnte Tochter reicher Eltern, verzickt und hohlköpfig, trotzdem gibt er ihrem Drängen nach, schiebt eine heiße Nummer mit ihr. Und dann bekommt er sie nicht mehr aus seinem Kopf. Es ist keine Liebe, es ist reine Lust wie er sie noch nie erlebt hat. Eine Lust die ihn rastlos macht. Die ihn rasend macht.
Ein Verlangen das er für jeden Preis stillen muss, ganz gleich wie hoch dieser ausfällt...
 Crazy Wolf - Bestien auf der Flucht (HF 22) - Christian Endres

Zwei Männer in der Wüste.
Beide Nackt.
Einer älter, der andere jünger.
Und dann ist da noch der Indianer, der ist zwar schon über zehn Jahre tot, aber er gibt trotzdem keine Ruhe.
Der Alte und der Junge, sie sind Vater und Sohn.
Er wusste nicht einmal das er einen Sohn hatte, bis er zufällig in der Arena auf ihn traf.
Die Arena, ein Ort an dem illegale Kämpfe stattfinden.
Kämpfe zwischen Wesen seiner Art: Werwölfe.
Und jetzt sind die beiden auf der Flucht, vor denen die sie in einst in der Arena gefangen hielten, und vor dem Biest in sich, das  nach Blut und Gewalt giert und danach den Menschen zu verdrängen.
Wenn es frei kommt verliert er vielleicht noch einmal zehn Jahre, oder auch sein ganzes Leben...



 Hohlbeins Einstiegsnovelle für die neue eBook exklusive Bastei Heftroman Serie Horror Factory hat seinerzeit den Weg bereits vorgezeichnet den man hier zu gehen gedachte. Weg von den traditionellen Horrorgeschichten für jüngeres Publikum, den Klassikern des Gespenster-Krimi. In der Horror Factory eifern die Autoren neuen Idolen nach, orientieren sich im Stil an den jungen Wilden, den Splatterpunks.

 Hierbei konnte mich Hohlbeins Pakt mit dem Teufel damals nicht sonderlich überzeugen. Zu beliebig war die Geschichte und kam zudem ohne rechte Auflösung daher. Trotz seiner nur knapp hundert Seiten verlor die Erzählung früh ihren Schwung und dümpelte dann bis zu einem explosionsartigen wieder aufflackern der Gewalt kurz vor Ende nur so dahin. Eine Rezitation der Mechanismen modernen Horrors bei der sich der Autor leider kaum groß um Inhalt bemühte.

 Zugegeben, Splatterpunk ist nicht für die bedeutungstiefe seiner Geschichten bekannt, meist geht's eben nur um die Zelebrierung von Gewalt, um das ausloten moralischer Grenzen.
Das es aber auch anders geht zeigt die Thematisch ähnlich gelagerte Erzählung Herrin der Schmerzen von Michael Marcus Thurner, die auf knapp unter sechzig Seiten nicht nur deutlich geraffter daherkommt, sondern zu dem noch mit fast lokalem Charme punkten kann; das ganze ist im Nachbarland Österreich angesiedelt.
Sprachlich kommt Thurner eine ganze Ecke derber daher, greift noch tiefer in die Splatterkiste und beschert uns was sich wohl gemeinhin als Erotik-Horror im Genre versteht. Nicht das es hier großartig um Erotik ginge, das tut es nie. Es geht um Sex, Gewalt und Wahnsinn...  Sympathische Charaktere sucht man vergebens, auf Helden braucht hier eh nicht zu hoffen, und am Ende bekommt ein jeder was im zusteht.
Thurners Werk verstört, ist unbequem und gerade darum wäre es für mein dafürhalten ein besserer Serienstarter/-aufhänger gewesen, denn Hohlbeins eher uninspirierter Genreversuch.

 Crazy Wolf nistet sich irgendwo im Mittelfeld ein.
Obwohl stilistisch nicht meins, ich bin kein großer Fan des Present Tense, schon gar nicht aus Ich-Perspektive, muss man Endres zugestehen das er eine rasante Erzählung abliefert, die zwar dem Werwolf-Genre nichts neues abgewinnt, aber auch nichts Falsch macht. Weniger düster als Thurner ist Endres nicht minder gewalttätig; Köpfe rollen, Körper werden verstümmelt und ausgeweidet.
Allerdings kann ich mich der Aussage des Verlags, das man Crazy Wolf - Bestien auf der Flucht unabhängig vom Vorgänger Die Bestie in mir! lesen könnte, nur bedingt anschließen. Ja die Geschichte funktioniert Inhaltlich auch aus sich heraus, aber viele Rückblicke auf vergangene Ereignisse wecken den Verdacht in mir dass es eben doch anratenswert wäre den Vorgänger zu kennen. Zu dem findet "Crazy Wolf" keinen rechten Abschluss, sondern wartet vielmehr mit einem "Ende dieser Episode" auf - nicht wörtlich, aber darauf läuft es hinaus.

 Was ich bei aller Kritik positiv herausheben möchte ist das auch wen sich die Horror Factory, entgegen vollmundiger Ankündigungen die anderes haben erwarten lassen* eindeutig einem sehr spezifischen Genre verschrieben hat, hat man zum Glück darauf verzichtet die sonst in diesem Feld vorherrschenden Beschreibungen von physischer Gewalt gegen Frauen außen vorzulassen - zumindest in den mir vorliegenden Bänden.


* HORROR FACTORY: Das ganze Spektrum des Phantastischen. Von Gothic bis Dark Fantasy. Vampire, Zombies, Serienmörder und das Grauen, das in der menschlichen Seele wohnt.

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